Der Plauer See ist vermutlich einer der schönsten Seen in Mecklenburg. Nicht nur für Familien und Camper ist der See interessant, auch für Wanderer ist es hier durchaus attraktiv. Wer den See einmal umrunden möchte, muss mit mindestens 52 km rechnen. Mit dem Fahrrad braucht man dafür einen Tag, eine Fahrradstrecke ist um den See herum ausgebaut.

Zu Fuß wird die Sache allerdings etwas spannender, weil man teilweise noch etwas dichter an dem See herankommt und über verwurzelte Wege spazieren kann. Für die Umwanderung solltet ihr euch zwei ganze Tage Zeit nehmen.

Wir sind jedes Mal in Plau am See gestartet und mit der Marine nach Lenz rübergefahren. Hier war unser Wanderstartpunkt. Unser Auto haben wir am kostenfreien Parkplatz „Parkplatz Ecke B103/Quetziner Straße“ (beim REWE) stehen gelassen. Von hier aus ist es nicht weit, bis zum Hafen. Wer plant mit den Plauer Schiffen zu fahren, muss evtl. etwas Zeit mitbringen – die Schiffe fahren immer nur, wenn sie eine gewisse Personenanzahl am Bord erreicht haben. Demnach weiß man auch nie, ob und wann ein Schiff von Lenz zurück nach Plau fährt. Es macht daher absolut Sinn morgens von Plau nach Lenz zu fahren und zurück nach Plau zu wandern. 

In Lenz angekommen, habt ihr nun die Wahl – ihr könnt die große Halbrunde (ca. 28 km) Richtung Lenzer Höhe und Zislow gehen. Oder ihr geht die andere Halbrunde (ca. 24 km) Richtung Jürgenshof und Alt Schwerin.

Das Schöne an einer Seenumwanderung: man sieht immer, wieviel man noch laufen muss und wieviel man bereits geschafft hat! :)

Wir haben uns am ersten Tag für die 28 km Halbrunde entschieden und das ist auch zu Fuß eine der schönsten Seiten. Für uns Wanderer lohnt es sich die kleinen schmalen Wege am See herum zu wählen. Folgt daher unbedingt den Treppen hoch zur Lenzer Höhe. Von hier oben habt ihr nicht nur einen traumhaften Ausblick auf den Plauer See, ihr könnt euch auch immer rechts auf den schmalen wurzeligen Wanderweg halten, der euch immer direkt am Rande des Plauer Sees führt. Ihr folgt einen Teil des Kinder-Rundweges „Pfad der Wald- und Baumgeister“ und kommt irgendwann in Zislow an. Hier folgt ihr den Wanderweg über den Campingplatz. Hinter dem Campingplatz kommt eine Brücke und schon seid ihr wieder auf einen kurzen wunderschönen schmalen Wanderweg. Wenn ihr nun in der Ortsmitte von Zislow angekommen seid, werdet ihr euch von dem Plauer See etwas entfernen müssen. In Zislow gibt es übrigens einen „Dörp-Konsum“, wo ihr euch nochmal mit Getränken und Essen stärken könnt. Über die Straße „Zylinderberg“ kommt ihr in ein Waldgebiet rein. Dort geht ihr immer geradeaus, bis ihr nur noch links oder rechts gehen könnt. Ihr folgt den linken Weg und geht ihn so lange bis zum nächsten rechten Abbieger weiter. Zum Teil seid ihr auch auf den Rundweg „Pfad der schlafenden Steine“ unterwegs. Am Ende des Weges geht ihr wieder rechts. Ihr kommt nun den Plauer See wieder ganz nah und biegt die nächste linke Abzweigung ab. Von hier aus habt ihr wieder eine tolle Aussicht auf den Plauer See. In Stuhr angekommen, folgt ihr den Wanderweg bis zur „Seeufer“ Straße. Bei der Straße „Waldeck“ biegt ihr anschließend rechts rein, Richtung Campingplatz. Hier folgt ihr den Wanderweg durch den Wald immer weiter geradeaus. Ihr kommt an der „Villa Vita“ vorbei und seid schon fast zurück in Plau am See. Der Rundweg „Spur der Zaubersteine“ begleitet euch an der Uferpromenade in Plau. Und irgendwann habt ihr es geschafft (Plau zieht sich ganz schön in die Länge), ihr seid zurück am Ausgangspunkt am Plauer Hafen. 

Am zweiten Tag haben wir die andere Umrundung Richtung Alt Schwerin gemacht. Diese Umrundung ist nicht ganz so schön, wie die auf der anderen Seite. Ihr geht sehr viel an Hauptstraßen entlang, bringt unbedingt gute Nerven mit! Aber auch diese Umrundung hat für Wanderer die ein oder andere schöne Überraschung parat. 

Los geht es wieder in Lenz. Von dem Schiffsanleger haltet ihr euch rechts und folgt den schalen linken Weg an den Gärten vorbei, direkt zum Plauer See. Durch den Wald führt euch ein schöner Wanderweg. Teilweise gehen kleinere schmalere Wege links am Ufer entlang. Die Wege sind nicht nur sehr verwurzelt, sondern zu Fuß auch etwas abenteuerlich. Wenn ihr es lieber gemütlich mögt, bleibt ihr auf den breiteren Hauptweg. Ihr kommt übrigens hier im Wald auch an der Ruine eines ehemalige Munitions- und Sprengstoffwerks vorbei. Das 360 ha große Werksgelände war damals perfekt abgelegen, preiswert und durch den Wald gut getarnt. Von 1948 bis 1952 wurden große Teile der Anlagen systematisch zerstört bzw. gesprengt.

Am Ende des Waldes kommt ihr beim „Naturcamping Malchow“ heraus. Dort folgt ihr die asphaltierte Straße bis zur „Bundesstraße 192“ hoch. Dort angekommen, geht ihr links am Parkplatz vorbei und folgt den nächsten unscheinbaren Wanderweg (gepflasterte Steine) links rein. Diesen Wanderweg folgt ihr ein ganzes Ende und habt den Plauer See immer auf der linken Seite von euch. Dieser Weg führt euch bis nach Jürgensdorf. Hier stehen vor allem viele neu gebaute Villen an der Uferpromenade. Ihr haltet euch anschließend links auf der „Seestraße“ und folgt ihr bis zum Ende. Dort wartet ein ganz kleiner enger Wanderweg auf euch und jetzt beginnt wirklich eine ganz tolle Wanderstrecke. Treppen führen direkt ans Ufer vom Plauer See. Hier habt ihr einen wunderschönen Ausblick direkt aufs Wasser und seid durchgehen auf den schmalen Uferweg unterwegs. Achtung: hier kann euch auch mal ein umgefallener Baum im Weg liegen, den ihr überqueren müsst. Ihr kommt direkt an der Straße „Wendorf“ heraus und folgt ihr bis zur „Fischerei & Räucherei Alt-Schwerin“. Hier könnt ihr euch stärken und euch mit Getränken versorgen. Am Forellenteich geht es anschließend vorbei, Richtung „Ferienpark Plauer See“. Auf der rechten Seite kommt ein fast unscheinbarer Wanderweg. Diesen folgt ihr nun weiterhin, bis dieser vom „Uferweg“ abgelöst wird. Ihr folgt durchgehen den „Uferweg“, biegt aber in die nächste Abzweigung rechts ein, um anschließend wieder auf den linken Weg „Am Waldeck“ abzubiegen. Diesen folgt ihr nun durchgehend. Der Weg ändert irgendwann seinen Namen auf „an den Schaftannen“, anschließend kommt ihr bei der „Bundesstraße 192“ heraus. Und nun sind eure Nerven gefragt, ab hier geht es ganz unsexy immer geradeaus an der Bundesstraße entlang. Verlaufen könnt ihr euch nicht mehr, leider gibt es hier keinen direkten Weg am Ufer des Plauer Sees. An der großen Kreuzung haltet ihr euch links und folgt der „Bundesstraße 103“ Richtung Plau am See. Ihr kommt am „Milchweg“ und an der „Kastanienallee“ vorbei. Auch wenn die Versuchung groß ist – die Wege führen nur nach Leisten und nicht weiter.

Aber Rettung ist in Sicht! :)

Auf der linken Seite kommt irgendwann das Restaurant und Hotel „Heidekrug“. Hier geht ein ganz schmaler unscheinbarer Weg in den Wald hinein und diesem darf gefolgt werden. Der Weg bringt euch zur „August-Bebel-Straße“ und hier kann man nach dem zweiten linken Abbieger direkt zum Wanderweg am Ufer gehen. Von hier kommt man irgendwann wieder auf die „August-Bebel-Straße“ zurück. Dieser folgt ihr weiterhin geradeaus bis zum Plauer Krankenhaus. Dahinter befindet sich wieder ein kleiner ausgebauter Rad- und Wanderweg. Diesen folgt man geradeaus bis zum Ufer. Dies ist nun die Endetappe, der Weg führt euch direkt bis zum “Heidenholzweg“. Dieser wird zum „Wiesenweg“ und am Ende der Straße wartet der Weg „Min Hüsung“ auf euch. Wenn ihr links abbiegt, kommt ihr direkt beim Plauer Hafen wieder heraus. Folgt ihr den rechten Weg, gelangt ihr zur „Quetziner Straße“. Wenn ihr dieser links folgt, gelangt ihr zum großen Parkplatz.